Mein Mantra: Ich halte das aus.

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Die liebe Mamaontherocks hat ihre Mütter-Mantras verbloggt, und mir fiel dazu mein neues ein:

Ich halte das aus.

Wie wichtig und richtig das ist – dafür habe ich ein paar schöne Beispiele:

Die Misses und das Amt

Erst neulich berichtete ich von meinem #Ekeltag2014, der u.a. ein Erlebnis der seltsamen Art mit einem Kölner Bezirksamt enthielt. Ich war heute wieder da, und zwar mit dem PDF der Karteiblattabschrift (jaja, mein Wort des Jahres) auf meinem Phone. Doch wenn es nicht solche komplizierten Begriffe sind, an denen Ämter scheitern, dann sind es eben simple Computer, die nicht machen, was die User davor wollen. Da hatte ich nun meine – ich muss es noch mal aufschreiben – Karteiblattabschrift für den Antrag auf Ausstellung eines neuen Führerscheins, jetzt streikte der Computer: Er wollte mir keine Wartenummer geben. Und so zogen sie an mir vorbei, die anderen, die da nach mir kamen, und ich saß dann ganz allein im Warteraum. Es waren nämlich genau so viele Arbeitsplätze besetzt, wie Leute vor mir kamen. Immerhin, es gab free WLAN, aber was interessiert mich das mit LTE und Flat bis 2GB? Was tat ich also: Ich hielt das aus.

Die Misses und ihre große Tochter

Mama, ich habe nichts anzuziehen.
???
Ich will eine Hose anziehen, ich habe keine.
Dann zieh doch einen Rock an.
Ich will aber keinen Rock anziehen. Ich habe keinen Bock drauf.
Okay, dann gehst Du halt nackig.
Orrr Mama.
(schweigt)
Kind kommt mit Rock, Strumpfhose und allem, was so nötig ist, bekleidet zum Frühstück.
Ich gebe mir innerlich ein Highfive: Ich hielt das aus.

Die Misses und ihr Fußballverein

Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich glühender Fan des HSV bin. Und als solcher habe ich in den vergangenen Jahren nicht immer viel Spaß gehabt. Aus aktuellen Anlass erinnere ich mich gerne an das Spiel des HSV gegen den VfB Stuttgart, das mein Verein mit 4-2 gewann, das erste Tor schoss Trochowski (<3). Ich bin damals meinem Sitznachbarn um den Hals gefallen – netterweise ein guter Freund der Familie. Auch der Derbysieg neulich (gegen Delmenhorst) war ein ganz großes Ding. U.a. weil es hier in Köln tatsächlich Fans dieses Vereins gibt. Die ihre Fankneipe direkt neben der HSV-Fankneipe haben. Dort freundlich reinzuwinken nach dem Derbysieg und von einem „Ich-bin-nur-ein-Gratulant“-Bremer beglückwünscht zu werden, hatte was. Doch das sind leider die Ausnahmen. Seit gefühlter Ewigkeit hat der HSV keine zwei Spiele hintereinander gewonnen (tatsächlich sind es wohl anderthalb Jahre), und es waren schlimme Niederlagen dabei. In dieser Saison war ich schon live bei zweien dabei, und beide taten sauweh. Wie es sich als Fan gehört: Ich hielt das aus! Und natürlich halte ich auch die Schmähungen anderer aus, das ist nun mal Fußball. Und wenn die Schmäher dann abgestiegen sind, werde ich leise in mich reingrinsen.

Die Misses und die Mobilität

Ich bin beruflich und privat viel unterwegs, muss also mobil sein. Derzeit aus diversen Gründen ohne Auto (netterweise nicht mehr lange) geht also alles zu Fuß, mit der Stadtbahn oder mit dem Bus. Das ist alles umweltfreundlich, zu Fuß auch sehr gesund, und Parkplatzprobleme kenne ich auch nicht (mehr). Das Problem: In einer Großstadt wie Köln gleich es einer gefühlten Weltreise, vor allem dann, wenn es auf die andere Rheinseite geht, mit Bus und Bahn von einem Stadtteil zum anderen zu kommen. Die Bahnen sind sicher schnell, fallen aber derzeit öfter aus – heute gaben vier wegen Wagenschaden auf. Busse haben null Vorteil gegenüber dem Auto, sie stehen genauso im Stau, kämpfen mit zu vielen Fahrgästen, die sich reinzuzwängen versuchen und die Weiterfahrt verzögern, müssen sich durch enge Straßen quälen und wehe, da tut ein Müllauto seinen Dienst. Unbequem ist es auch noch, seitdem die Leute immer an ihren Smartphones spielen und mir dann ihren Ellenbogen in die Seite drücken. Ich grummele nur kurz, stehe einfach auf und sage zu mir: Du hältst das aus! Na klar! Sich aufzuregen ließe es nicht schneller gehen, und die Laune würde so auch nicht besser. Daher: Aushalten. Funktioniert.

[Psst: Ich freu mich wie ein Kind auf mein neues Auto. Da muss ich dann „nur“ aushalten, dass man(n) einer kleinen blonden Frau nicht zutraut, dass sie zufährt. Das ist doch ’n Klacks.]

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Katharina sagt:

    Deshalb habe ich ein GROSSES Auto 🙂

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  2. Sam sagt:

    Wie Recht Du hast! Manchmal bleibt einem nichts anderes, als es auszusitzen.

    Ich werde das nächste Mal,
    -wenn ich mal wieder 2 Stunden beim Arzt totschlagen muss,
    -wenn mein Sohn mal wieder nichts mehr zum Anziehen hat;-),
    -wenn mein Mann mit meinem Wagen unterwegs ist und ich einen Termin habe,
    -wenn das Wetter die ganze Planung über den Haufen wirft,

    ja dann werde ich an Dein Mantra denken, ruhig und gelassen bleiben (denn aufregen macht auch krank) und der Dinge harren, die da kommen.

    (Psst: Wie lange musst Du denn noch aushalten, bis Du Dein neues Auto bekommst?)

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