Bloggertreffen-Erkenntnis: Wir sind einfach nicht allein

Ich gebe es zu: Eigentlich sind private Treffen mit an sich fremden Menschen nicht so mein Ding. Nicht mehr. Es war heute anders. Ich war auf einem Eltern-Blogger-Treffen in Wuppertal, #wubttika. Die mir virtuell bekannte Twitterin @chamailion war Mitorganisatorin, es war in der Nähe, und ich ahnte, dass ich bekannte Gesichter sehen würde. Das entspannte alles sehr, und ich war dann mal da. Hier ist der Beweis:

Mitgenommen habe ich etwas sehr Spezielles: Ich hatte endlich die Gelegenheit, mich persönlich mit der geschätzten   zu unterhalten. Wir sind nicht nur Mutter zweier Kinder, sondern auch Kolleginnen, noch dazu in ähnlichen Fachrichtungen. Und wir kamen gemeinsam mit @IchlebeJetzt1  ins Gespräch, u.a. zur Frage, warum wir auf solche Treffen gehen, warum und wie genau sich Blogger unterstützen können. Weshalb sollen sich Blogger überhaupt unterstützen, wozu ist das gut?

Es beginnt mit „… um zu …“ *

Ich hatte mir schon ganz oft zu diesem Thema Gedanken gemacht und bereits klar zur Frage der Selbstoptimierung als Bloggerin Stellung bezogen. Es wurde schnell klar, dass es viele unterschiedliche Gründe dafür gibt, warum Frauen und Männer bloggen, wie sie es tun und was sie damit erreichen wollen. Ich halte es ja mit Hannah Arendt, die sagte, dass sie schreiben würde, um nicht zu vergessen, was sie einmal gedacht hatte. Aber das darf man durchaus anders halten. Schreiben, um zum Beispiel …

  • … gelesen zu werden, weil man etwas zu sagen hat,
  • … Feedback zu bekommen in Form von Bestätigung, Anregung, Mitgefühl o.ä.,
  • … sich Dinge selbst klar zu machen oder den Kopf einfach frei zu kriegen,
  • … darüber zu einem Teil das eigene Plätzchen in dieser Welt zu finden, und ja:
  • … um zu unterhalten.

Kommerzialisierung, also das Geld-Verdienen, tauchte dabei gar nicht auf, denn darum geht es in den seltensten Fällen. Für mich ist klar, dass ein einfaches, aber entscheidendes Anliegen dahinter steht. Es ist ein Weg, sich rückzuversichern: Ich bin nicht allein! Ich denke, fühle, bin nicht alleine so, wie ich denke, fühle und bin. Das gibt Halt und manchmal eben auch Kraft. Und wieviel stärker ist das erst, wenn sich im realen Leben eben jene treffen, die ins Internet Gedanken tippen, die sie letztlich einen.

Ich habe das heute sehr deutlich gespürt: Da sprach eine Mutter, die für sich und vor allem ihre kleinen Kinder um ihr Leben erfolgreich gekämpft hat. Es erzählte eine Mutter von ihren Auseinandersetzungen mit der Schule ihrer Kinder, die mich an meine Geschichte erinnerte. Eine Kollegin berichtete von ihren Anstrengungen, ihre Liebe zum Beruf mit der Liebe zu ihren Kindern so zu leben, dass es für sie und ihre Familie passte – ich habe mich ganz oft wiedererkannt und bemerkt, dass ich mit meinen Themen, Sorgen, Befürchtungen und auch Freuden nicht allein bin. Mir war gar nicht so bewusst, wie ermutigend das sein kann. Es geht dabei gar nicht darum, ob man das jetzt braucht oder nicht, sondern darum, sich darauf einzulassen und es einfach mal anzunehmen.

Insofern, Ihr Frauen und Männer, die Ihr in Wuppertal dabei wart: Dankeschön!
Wer zu diesem Treffen einen kleinen Bericht lesen möchte, ist bei Petra bestens aufgehoben. Auch die Suse hat einen tollen Beitrag geschrieben, unbedingt lesen! 

 * In einem Seminar begegnete mir erst neulich die „um zu“-Methode, die hilft, sich über Ziele klar zu werden. Ich will das, um xy zu erreichen. Ich mache das, um abc bei jemandem auszulösen. Und so weiter. Es ist manchmal so einfach.

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